Wenn Ihr Grundstück im geplanten Trassenverlauf des Vorhabens V89 liegt und Sie sich gegen den Bau der Stromleitung wehren möchten, gibt es mehrere rechtliche und strategische Maßnahmen, die Sie ergreifen können.
Einwendungen und Beteiligung am Planungsverfahren
Im Rahmen der öffentlichen Beteiligung haben Sie das Recht, formale Einwendungen gegen das Projekt zu erheben. Diese Einwendungen können Sie bei der zuständigen Behörde einreichen, sobald die Planungsunterlagen öffentlich ausgelegt werden. Es ist wichtig, Ihre Bedenken sachlich und fundiert darzulegen. Argumente könnten Umwelt- und Naturschutzaspekte, Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes oder der Schutz Ihrer Wohnumgebung umfassen. Das Aktionsbündnis wird über entsprechende Termine informieren.
Betretungsverbot für Ihr Grundstück
Ein weiterer Schritt besteht darin, gegenüber dem Projektträger und den beauftragten Unternehmen ein Betretungsverbot für Ihre Flächen auszusprechen. Dies verhindert unautorisierte Begehungen Ihres Grundstücks im Zuge der Planungsarbeiten. Ein Musterschreiben und detaillierte Erklärungen zum Betretungsverbot finden Sie hier: https://freileitung-ladbergen.de/betretungsverbot-gegen-amprion-aussprechen/#more-113
Rechtsmittel gegen Entscheidungen
Sollten Ihre Einwendungen nicht berücksichtigt werden oder sollten Sie mit der Entscheidung der Genehmigungsbehörde nicht einverstanden sein, können Sie rechtliche Schritte einleiten. Dies kann durch einen Widerspruch oder eine Klage vor dem Verwaltungsgericht geschehen. Es empfiehlt sich, einen Anwalt hinzuzuziehen, um die Erfolgsaussichten zu prüfen und den Prozess zu begleiten.
Kontakt zur lokalen Bürgerinitiative und Vernetzung
Es ist auch wichtig, den Kontakt zu anderen Betroffenen und zur lokalen Bürgerinitiative herzustellen. Diese Initiativen bieten nicht nur wichtige Informationen und Austauschmöglichkeiten, sondern stärken auch den gemeinschaftlichen Widerstand. Viele Bürgerinitiativen sind im Aktionsbündnis 89 vernetzt, das sich für die Erstellung und Finanzierung unabhängiger Gutachten einsetzt. Dieses Bündnis bietet auch Rechtsanwälten die Möglichkeit, ihr Wissen zu teilen und zu vernetzen. Die Arbeit solcher Initiativen ist jedoch kostspielig und auf die finanzielle Unterstützung der betroffenen Gemeinschaft angewiesen. Eine starke und gut vernetzte Protestbewegung hat eine größere Chance, gehört zu werden.
Alternative Vorschläge und Verhandlungen
Ein weiterer Ansatz kann darin bestehen, alternative Trassenführungen oder technische Lösungen wie Erdverkabelung vorzuschlagen, um den Eingriff in Ihr Eigentum zu minimieren. Diese Vorschläge sollten jedoch realistisch und technisch machbar sein, um Berücksichtigung zu finden. Das Aktionsbündnis hat dafür einen im Bundestag bekannten und anerkannten Gutachter/Experten mit einem wissenschaftlichen Gutachten beauftragt.