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FAQ - Häufig gestellte Fragen

Amprion ändert Strategie beim Leitungsbauvorhaben 89: Was bedeutet das?

Amprion hat angekündigt, das Vorhaben 89 nicht als Gesamtpaket, sondern in vier getrennten Planfeststellungsverfahren umzusetzen. Grund ist die unterschiedliche Planungsreife der einzelnen Abschnitte. Der vollständige Bauabschluss verschiebt sich dadurch von 2033 auf voraussichtlich 2034. Der Zeitplan sieht Antragstellungen für diese vier Genehmigungsabschnitte ab dem Jahr 2027 vor.

Quellen: 
WN, 01.08.2025
Amprion-Website - Planungsstand

Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  1. Statt 1 großer Genehmigung sind nun 4 einzelne Teilgenehmigungen geplant.
  2. Die Leitung wird in vier Abschnitten genehmigt und gebaut: Abschnitt 1 (Steinfurt), Abschnitt 2 und 3 (Warendorf), Abschnitt 4 (Warendorf, Coesfeld, Unna). Siehe auch: www.amprion.net/Netzausbau/Aktuelle-Projekte/Westerkappeln-%E2%80%93-Gersteinwerk/Planungsstand.html
  3. Jedes Verfahren hat eine eigene Bürgerbeteiligung, eine eigene Offenlegung und kann separat genehmigt oder auch gestoppt werden.
  4. Mit dem ersten Antrag wird ab 2027 gerechnet, Inbetriebnahme frühestens 2034.
  5. Amprion begründet dies mit besserer „Planbarkeit“, regionalen Unterschieden und dem Wunsch, schneller dort zu beginnen, wo weniger Widerstand besteht.
  6. Bürgerinitiativen sehen in dieser Vorgehensweise jedoch auch strategische Gründe, um Proteste zu schwächen.

FAQ und Analyse zur neuen Verfahrensstrategie

1. Was genau bedeutet die Änderung für den Zeitplan?

  • Statt eines einzigen Planfeststellungsverfahrens werden nun vier durchgeführt.
  • Jeder Abschnitt kann zeitversetzt beantragt, genehmigt und gebaut werden.
  • Der Gesamtzeitplan verlängert sich, Fertigstellung der Leitung dürfte damit nicht vor 2034 realistisch sein.

2. Gibt es solche mehrteiligen Verfahren noch woanders?

Ja, das ist kein Einzelfall. Auch bei anderen großen Stromtrassen, etwa SuedLink (TenneT/TransnetBW), wurden Abschnitts- oder Teilgenehmigungen beantragt. Ähnliches ist auch im Bahn- und Straßenbau üblich. Bundesweit ist es bei Großprojekten oft der Fall, dass Genehmigungen für verschiedene Regionen/Teilabschnitte separat erfolgen, um das Risiko von Verzögerungen zu verteilen und bei Widerstand lokale Lösungen zu finden.

Beispiele:

  • SuedLink: mehrere Abschnitte, mehrere Planfeststellungsanträge.
  • „Ultranet“-Leitung: Abschnittsweise Genehmigung und Teilinbetriebnahmen.
  • Weitere Großvorhaben bei Straßen, Windparks und Gasleitungen verlaufen regelmäßig in ähnlichen Etappen.

3. Warum macht Amprion das so? Welche Vorteile hat das für sie?

Flexibles Vorgehen: Amprion kann Abschnitte, für die schneller eine Genehmigung zu erwarten ist (beispielsweise wegen geringeren Widerstands oder bestehender Trassen), vorziehen und separat bauen.

Spaltet den Protest: Wenn ein Abschnitt (z.B. der südlichste Teil) genehmigt und gebaut wird, entstehen „Fakten“, die die Genehmigung weiterer Abschnitte politisch und juristisch einfacher machen.

Erhöht vermutlich die Chance, dass das Projekt insgesamt gebaut wird: Mit jedem genehmigten und umgesetzten Abschnitt steigen die Kosten, den Gesamtbau noch zu stoppen, sowohl für den Vorhabenträger als auch für die Verwaltung und Politik.

Verwaltungsaufwand verteilt: Die Behörden können sich auf kleinere Verfahren konzentrieren und werden weniger stark auf einmal belastet.

4. Was bedeutet das für den Protest und die Arbeit der Bürgerinitiativen?

Höherer Aufwand: Für jede der vier Abschnitte müssen Stellungnahmen, Informationsarbeit, Beratungen, Gutachten und mögliche Klagen eigens vorbereitet und geführt werden.

Gestaffelte Zeitpläne: Der Protest muss über einen viel längeren Zeitraum aufrechterhalten werden, da die Verfahren zeitversetzt starten und enden.

Gefahr der regionalen Spaltung: Es besteht das Risiko, dass weniger betroffene Regionen bei erstem Erfolg im südlichen Abschnitt weniger Motivation zeigen, den Widerstand für andere Abschnitte aufrecht zu halten.

Strategische Bündelung noch wichtiger: Es wird extrem wichtig, ortsübergreifend alle Initiativen und Aktiven zu koordinieren, um den Protest nicht zu schwächen.

Auswirkungen

Negative Auswirkungen

  • Die Phasen des Einspruchs und Protests verteilen und verlängern sich deutlich.
  • Die Vorhabenträgerin kann mit jedem erfolgreich genehmigten Abschnitt zusätzlichen politischen und juristischen Druck auf die nachfolgenden Abschnitte ausüben.
  • Ressourcen und Know-how müssen mehrfach aufgebaut werden; jede Initiative muss sich mit dem eigenen Verfahren (und juristisch/technisch/organisatorisch) auseinandersetzen.

Positive Aspekte

  • Jeder Abschnitt ist eine eigene Chance, Verbesserungen oder Änderungen im Trassenverlauf durchzusetzen.
  • Erfahrung und Wissen aus dem ersten Verfahren sind für spätere Abschnitte nutzbar, sofern die Initiativen vernetzt bleiben.

Möglicher Maßnahmenkatalog für die BIs

  1. Vernetzung stärken
    Regelmäßige Treffen, Austausch und eine gemeinsame Strategie aufbauen – auch über die vier Abschnitte hinweg.
     
  2. Fachliche Qualifikation sichern
    Gutachten, Rechtsberatung und Stellungnahmen zentral organisieren, Wissen gezielt weitergeben.
     
  3. Bürger:innen informieren und aktivieren
    Klare, leicht verständliche Informationen zu den Zeitplänen und Mitwirkungsmöglichkeiten bereitstellen.
     
  4. Politischen Druck aufrechterhalten
    Kommunalpolitische Kontakte pflegen, Bundestag und Landtag regelmäßig informieren (z.B. Petitionen fortführen, Politiker:innen gezielt einbeziehen).
     
  5. Juristische Optionen prüfen
    Klagewege und rechtliche Expertise für alle vier Abschnitte parat halten (möglichst mit Unterstützung von Fachanwälten).
     
  6. Öffentlichkeitsarbeit verstärken
    Protestaktionen, Demonstrationen und Medienarbeit frühzeitig planen – insbesondere zum geplanten Start jedes neuen Verfahrens.
     
  7. Lernen von anderen Projekten
    Kontakt mit Initiativen im SuedLink, Ultranet etc. suchen und Erfahrungen zu Strategien, Erfolge und Misserfolge austauschen.

 

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Urheber: www.aktionsbuendnis-89.de

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Unsere Initiative

Wir klären über die Auswirkungen des Vorhabens 89 für Mensch, Tier, Natur und Umwelt auf. Wir vernetzen uns mit anderen Initiativen und bündeln Ressourcen. Wir machen die Dimensionen des Vorhabens 89 einer breiten Öffentlichkeit verständlich und initiieren Kampagnen.

Unsere Ziele

Grundlegende Überprüfung der Planungen für die 380kV-Freileitung (BBPIG 89) und Einhaltung der Raumordnungsziele zum Schutz von Wohngebieten und Naturschutzflächen sowie eine objektive Prüfung der Umweltverträglichkeit durch wissenschaftliche Gutachten. Wir fordern die konsequente Bündelung von geplanten neuen Strominfrastrukturprojekten zur Entlastung des Raumes - und zwar nicht erst auf Wechselstromebene, sondern bereits mit den geplanten Gleichstromprojekten. Eine Großbaustelle reicht.

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